Was ist LinienZucht eigentlich?
Kurz um, die Linienzucht ist Inzucht wo die Fortpflanzung nah verwandten Tieren vorgenommen wird.
Bevor jetzt aber jeder schreit "Inzucht verursacht aber Krankheiten und Verkrüppelte Tiere und Totgeburten und ist an allem übel schuld welches auf dem Planeten herrscht", Da muss ich leider euch den Wind aus den Segeln nehmen und etwas Aufklärung betreiben.
Natürlich kann ich zum ersten zustimmen. Inzucht bei vielen Tieren deckt Krankheiten und Körperlich und / oder Geistig Behinderungen auf. Auch bei dem Menschen ist es heutzutage sehr schädlich, da zu viele Defekte Gene aufeinander Treffen können, welche entsprechenden Sichtbaren oder auch unsichtbaren Krankheiten und Missbildungen verursacht.
Hiermit kann ich aber auch schon mal sagen, dass keine Defekte Gene durch Inzucht verursacht werden da die Inzucht nicht Mutagen ist. Hierüber werden lediglich die rezessive kranheitsauslösende Allele mit höherer Wahrscheinlichkeit aufgedeckt.
Hier Zitiere ich einmal eine Wunderschönes Rechenbeispiel von Kathrin Guttmann.
Welche sich auch schon mit diesem Thema befasst hat.
Mehr dazu auf ihrer seite: http://www.farbratten-zucht.de/inzucht-linienzucht-und-auskreuzen-in-der-rattenzucht/
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In einer Population gibt es ein rezessives, schädliches Alle a ("Klein-a"), dass durch eine Genmutation aus dem Allel A ("Groß-A") entstanden ist. Wenn das Allel a homozygot (reinerbig) vorliegt (aa), löst es schwere Defekte aus. Im heterozygoten Fall Aa bleibt es dagegen unbemerkt, die Tiere unterscheiden sich nicht von Tieren, die reinerbig für das dominante A sind und keine Defekte aufweisen. Das Allel a tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% in der Population auf. Daraus ergibt sich, dass das Allel A mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% auftritt.
Daraus ergeben sich folgende mögliche Genotypen mit den aufgeführten Wahrscheinlichkeiten:
AA: 0,99 x 0,99 = 0,9801, also 98,01%
aa: 0,01 x 0,01 = 0,0001, also 0,01%
Aa: 0,99 x 0,01 = 0,0099, also 0,99%
aA: 0,99 x 0,11 = 0,0099, also 0,99%
Das die Reihenfolge der Allele nicht berücksichtigt werden muss, ergibt sich für den Genotyp Aa die Wahrscheinlichkeit von 2 x 0,99% = 1,98% (Wahrscheinlichkeit für Aa + Wahrscheinlichkeit für aA).
Die Wahrscheinlichkeiten sind in den Subpopulationen der Männchen und Weibchen gleich verteilt.
Wir wählen jetzt zufällig ein Männchen und ein Weibchen aus den entsprechenden Subpopulation aus und verpaaren diese.
Mit größter Wahrscheinlichkeit wählen wir ein Weibchen mit dem Genotyp AA und ein Männchen mit dem Genotyp AA aus (Wahrscheinlichkeit = 98,01% x 98,01% = 96%). Wenn wir diese Tiere verpaaren, bekommen wir immer reinerbige AA Tiere heraus und es zeigt sich nie ein genetischer Defekt.
Jetzt schauen wir, was passiert, wenn wir zwei Trägertiere verpaaren. Die Wahrscheinlichkeit, ein Trägermännchen und ein Trägerweibchen auszuwählen, beträgt 0,0198 x 0,0198 = 0,00039204, also ca. 0,04%. Wenn wir diese Tiere verpaaren, treten bereits in der ersten Generation reinerbige aa Tiere mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% auf. In dem Fall wäre sofort ersichtlich, dass beide Elterntiere Träger sind und wir würden die Tiere von der Zucht ausschließen.
Kniffliger wird es, wenn wir ein reinerbiges AA-Tier und ein Trägertier Aa verpaaren. Die Wahrscheinlichkeit, dass das erste Individuum den Genotyp Aa hat, beträgt laut den Betrachtungen oben 1,98%. Die Wahrscheinlichkeit, dass das zweite Individuum den Genotyp AA hat, liegt bei 98,01%. Innerhalb des Wurfes ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen Genotypen:
Bevor jetzt aber jeder schreit "Inzucht verursacht aber Krankheiten und Verkrüppelte Tiere und Totgeburten und ist an allem übel schuld welches auf dem Planeten herrscht", Da muss ich leider euch den Wind aus den Segeln nehmen und etwas Aufklärung betreiben.
Natürlich kann ich zum ersten zustimmen. Inzucht bei vielen Tieren deckt Krankheiten und Körperlich und / oder Geistig Behinderungen auf. Auch bei dem Menschen ist es heutzutage sehr schädlich, da zu viele Defekte Gene aufeinander Treffen können, welche entsprechenden Sichtbaren oder auch unsichtbaren Krankheiten und Missbildungen verursacht.
Hiermit kann ich aber auch schon mal sagen, dass keine Defekte Gene durch Inzucht verursacht werden da die Inzucht nicht Mutagen ist. Hierüber werden lediglich die rezessive kranheitsauslösende Allele mit höherer Wahrscheinlichkeit aufgedeckt.
Hier Zitiere ich einmal eine Wunderschönes Rechenbeispiel von Kathrin Guttmann.
Welche sich auch schon mit diesem Thema befasst hat.
Mehr dazu auf ihrer seite: http://www.farbratten-zucht.de/inzucht-linienzucht-und-auskreuzen-in-der-rattenzucht/
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In einer Population gibt es ein rezessives, schädliches Alle a ("Klein-a"), dass durch eine Genmutation aus dem Allel A ("Groß-A") entstanden ist. Wenn das Allel a homozygot (reinerbig) vorliegt (aa), löst es schwere Defekte aus. Im heterozygoten Fall Aa bleibt es dagegen unbemerkt, die Tiere unterscheiden sich nicht von Tieren, die reinerbig für das dominante A sind und keine Defekte aufweisen. Das Allel a tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% in der Population auf. Daraus ergibt sich, dass das Allel A mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% auftritt.
Daraus ergeben sich folgende mögliche Genotypen mit den aufgeführten Wahrscheinlichkeiten:
AA: 0,99 x 0,99 = 0,9801, also 98,01%
aa: 0,01 x 0,01 = 0,0001, also 0,01%
Aa: 0,99 x 0,01 = 0,0099, also 0,99%
aA: 0,99 x 0,11 = 0,0099, also 0,99%
Das die Reihenfolge der Allele nicht berücksichtigt werden muss, ergibt sich für den Genotyp Aa die Wahrscheinlichkeit von 2 x 0,99% = 1,98% (Wahrscheinlichkeit für Aa + Wahrscheinlichkeit für aA).
Die Wahrscheinlichkeiten sind in den Subpopulationen der Männchen und Weibchen gleich verteilt.
Wir wählen jetzt zufällig ein Männchen und ein Weibchen aus den entsprechenden Subpopulation aus und verpaaren diese.
Mit größter Wahrscheinlichkeit wählen wir ein Weibchen mit dem Genotyp AA und ein Männchen mit dem Genotyp AA aus (Wahrscheinlichkeit = 98,01% x 98,01% = 96%). Wenn wir diese Tiere verpaaren, bekommen wir immer reinerbige AA Tiere heraus und es zeigt sich nie ein genetischer Defekt.
Jetzt schauen wir, was passiert, wenn wir zwei Trägertiere verpaaren. Die Wahrscheinlichkeit, ein Trägermännchen und ein Trägerweibchen auszuwählen, beträgt 0,0198 x 0,0198 = 0,00039204, also ca. 0,04%. Wenn wir diese Tiere verpaaren, treten bereits in der ersten Generation reinerbige aa Tiere mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% auf. In dem Fall wäre sofort ersichtlich, dass beide Elterntiere Träger sind und wir würden die Tiere von der Zucht ausschließen.
Kniffliger wird es, wenn wir ein reinerbiges AA-Tier und ein Trägertier Aa verpaaren. Die Wahrscheinlichkeit, dass das erste Individuum den Genotyp Aa hat, beträgt laut den Betrachtungen oben 1,98%. Die Wahrscheinlichkeit, dass das zweite Individuum den Genotyp AA hat, liegt bei 98,01%. Innerhalb des Wurfes ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen Genotypen:
Nach dem Multiplikationssatz beträgt die Wahrscheinlichkeit, bei der Verpaarung zweier zufällig aus den Populationen ausgewählter Individuen den Genotyp Aa zu erhalten 0,9801 (Wahrscheinlichkeit, ein Individuum mit Genotyp AA aus der Population auszuwählen) x 0,0198 (Wahrscheinlichkeit, ein Individuum mit Genotyp Aa aus der Population auszuwählen) x 0,5 (Wahrscheinlichkeit für ein Individuum mit dem Genotyp Aa im Wurf) = 0,00970299, also ca. 0,97%
In einem zweiten Schritt verpaaren wir jetzt zwei Geschwister aus dem Wurf. Jetzt ändern sich die Randwahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Individuum den Genotyp Aa trägt, liegt jetzt bei 0,97%
In einem zweiten Schritt verpaaren wir jetzt zwei Geschwister aus dem Wurf. Jetzt ändern sich die Randwahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Individuum den Genotyp Aa trägt, liegt jetzt bei 0,97%
Nach dem Multiplikationssatz beträgt die Wahrscheinlichkeit, bei der Verpaarung zweier zufällig aus dem Wurf ausgewählten Individuen den Genotyp aa zu erhalten, 0,97 (Wahrscheinlichkeit, ein Individuum mit Genotyp Aa aus dem Wurf auszuwählen) x 0,97 (Wahrscheinlichkeit, ein Individuum mit Genotyp Aa aus dem Wurf auszuwählen) x 0,25 (Wahrscheinlichkeit für ein Individuum mit dem Genotyp aa im zweiten Wurf) = 0,0625, also 6,25%
Während in der Ausgangspopulation der Genotyp aa, der zu schweren Defekten führt, mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,01% auftritt, liegt dann, wenn wir ein Trägertier als einen Elternteil unserer Parentalgeneration haben, die Auftretenswahrscheinlichkeit für den Genotyp aa in der ersten Inzuchtgeneration bei 6,25%
Verpaarung mit Tieren, die reinerbig für das krankheitsauslösende Allel a sind, sollen hier nicht betrachtet werden, die diese Tiere aufgrund der sichtbaren Defekte ohnehin von der Zucht ausgeschlossen werden würden.
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Während in der Ausgangspopulation der Genotyp aa, der zu schweren Defekten führt, mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,01% auftritt, liegt dann, wenn wir ein Trägertier als einen Elternteil unserer Parentalgeneration haben, die Auftretenswahrscheinlichkeit für den Genotyp aa in der ersten Inzuchtgeneration bei 6,25%
Verpaarung mit Tieren, die reinerbig für das krankheitsauslösende Allel a sind, sollen hier nicht betrachtet werden, die diese Tiere aufgrund der sichtbaren Defekte ohnehin von der Zucht ausgeschlossen werden würden.
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Kurz um übersetzt, aus der Rechnung, dass die Krankheit solange versteckt gehalten und überall weiter verbreitet werden kann, wenn die Tiere die sie tragen immer nur mit Tieren verpaart werden, die sie nicht tragen. Verpaart man aber zwischendurch mal Wurfgeschwister oder Eltern mit ihren Kindern ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dann beide Elternteile tragen um einiges größer und die Krankheit kann "entlarvt" und die entsprechenden Konsequenzen daraus gezogen werden.
Wenn man wiederum durch die Inzucht Verpaarungen alle Träger Tiere aussortiert so bekommt man eine Gesunde Krankheitsfreie Linie.
Die Vorteile der Linienzucht sind somit recht klar:
Die Nachteile der Linienzucht:
Wer hier jetzt noch mehr Interesse hat zu dem Thema zu lesen, ich kann hier noch eine Seite empfehlen die vieles sehr ausführlich und gut erklärt.
http://www.rodent-info.net/inzucht.htm (Wurde leider gelöscht)
Auch hat ein mit bekannter Züchter etwas interessantes zum Thema Inzucht geschrieben. Schaut euch dies auch gerne an.
https://rattenseele.jimdo.com/genetik/inzucht/
Des weiteren kann man sich auch über die Laborlinie 'Fischer' erkundigen. Hier besteht schon eine Inzucht von weit über 300 Generationen.
https://janvier-labs.com/en/fiche_produit/fischer-f344_rat/#onglet__3
Wenn man wiederum durch die Inzucht Verpaarungen alle Träger Tiere aussortiert so bekommt man eine Gesunde Krankheitsfreie Linie.
Die Vorteile der Linienzucht sind somit recht klar:
- Einfacheres zurückverfolgen der Gene
- Ausdünnung von unerwünschten Genen
- Entdeckung von Krankhaften Genen
- Schnellerer erfolg von Heraus Züchten im bereich von Farbe Zeichnung Fell und Körper Formen.
- Die Zucht einer eigenen Line mit eigenen Eigenschaften... ohne das Gen Chaos aus anderen Linien.
Die Nachteile der Linienzucht:
- Verarmung des Genpool's
- Krankhafte Gene zu Stärken und somit Krankheiten zu begünstigen welche bei einer Normalen Fremdblut Zucht niemals aufgetreten würden.
Wer hier jetzt noch mehr Interesse hat zu dem Thema zu lesen, ich kann hier noch eine Seite empfehlen die vieles sehr ausführlich und gut erklärt.
http://www.rodent-info.net/inzucht.htm (Wurde leider gelöscht)
Auch hat ein mit bekannter Züchter etwas interessantes zum Thema Inzucht geschrieben. Schaut euch dies auch gerne an.
https://rattenseele.jimdo.com/genetik/inzucht/
Des weiteren kann man sich auch über die Laborlinie 'Fischer' erkundigen. Hier besteht schon eine Inzucht von weit über 300 Generationen.
https://janvier-labs.com/en/fiche_produit/fischer-f344_rat/#onglet__3